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Sind Ökosysteme aufResilienz ausgelegt?

Wurde die Erde mit komplexen Ökosystemen entworfen, die Resilienz trotz des menschlichen Einflusses erweisen?

Hunderte Forschungsarbeiten über den menschlichen Einfluss auf natürliche Ökosysteme wurden im letzten Jahrzehnt veröffentlicht. Diese Arbeiten versuchen, Frühwarnsignale vom Zusammenbruch vom oder weniger ernsthafte Schäden zum Ökosystem in spezifischen geographischen Regionen zu erkennen. Das Ziel ist dann, festzustellen, was gemacht werden kann, um diese Zusammenbrüche oder Schäden zu vermeiden oder sie mindestens ihnen zuvorzukommen Jetzt zeigt neue Forschung, dass natürliche Ökosysteme, insbesondere die Komplexeren, widerstandsfähiger gegen Ökosystemdegradation sind, als früher gedacht wurde. 1

Anthropozänes Massenaussterben
Die Studie wurde von sechs Ökologen aus den Niederländen, Italien und Indien, unter der Leitung von Max Rietkerk an der Universität Utrecht durchgeführt. Das Team beginnt damit, dass das Leben auf der Erde jetzt einem sechsten Massenaussterben entgegen starrt, dem anthropozänen Massensterben.2 Die internationale Union für geologische Wissenschaften hat diesen Fachbegriff offiziell genehmigt, als der kennzeichnende Begriff für eine Subdivision der geologischen Zeit, in dem menschliche Aktivität einen bedeutenden Einfluss auf die geologischen Merkmale und Ökosysteme ausübt. Mit dem Anfang der industriellen Revolution im späten achtzehnten Jahrhundert stieg die Rate mit der Pflanzen- und-Tierarten ausstarben merkbar. Mit dem anhaltenden Wachstum der menschlichen Bevölkerung und die Zunahme der menschlichen Aktivität, besonders seit dem Ende des 2. Weltkrieges, ist die Rate des Artensterbens exponentiell gestiegen.

Das anthropozäne Massenaussterben liegt jetzt gleichauf mit der Rate des Artenverlustes in den letzten fünf großen Massenaussterbensereignissen—und manche Wissenschaftler behaupten sogar, die Rate sei jetzt sogar höher (Tabelle unten).

Die letzten fünf Massenaussterbensereignisse

MassenaussterbenZeitraumRate des Aussterbens
Ordovizium-Silurvor 440 Millionen Jahren (MJa)Bis 70%
Spätdevon375 MJaFast 80%
Perm-Trias252 MJa90–96%
Trias-Jura201 MJaMehr als 50%
Kreidezeit-Tertiär66 MJa75%

Die Treiber des Aussterbens in diesen fünf waren große Asteroiden oder Kometen, die die Erde mit solcher Wucht trafen, dass sie die Erdatmosphäre mit Staub und Aerosolen füllten und globalen Vulkanausbrüche auslösten. Der Treiber in diesem Aussterben ist menschliche Aktivität—nämlich das Übernutzen von gewissen Arten und das Vordringen in oder Zerstörung von Ökosysteme und Lebensräume.

Warnsignale eines Artensterbens
In den letzten Jahrzehnten haben Ökologen angenommen, dass kritische Übergänge oder Kipppunkte, die von menschlicher Aktivität verursacht werden, das Aussterben während des Anthropozänen treiben. Wenn das Kippen einen weniger wünschenswerten oder weniger stabilen Zustand in der Ökologie hervorbringt, sind Arten in dem Zustand einem größeren Risiko des Aussterbens unterworfen.

Biologen im Bereich von Umweltschutz haben deswegen sehr viel Forschung drauf gerichtet, die Frühwarnsignale für Ökosystem-kritische Übergänge zu erkennen. Ein solches Signal, das besonders viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, ist spatiale Selbst-Restrukturierung—die Entwicklung neuer regelmäßigen Vegetationsmuster. Man könnte es auch so beschreiben: Dies ist die Beobachtung, dass Bäume und andere große Pflanzen sich restrukturiert haben und jetzt in einem Ökosystem in neue Muster wachsen.

Den Kipppunkt vermeiden
Rietkerk und seine Kollegen zitieren Echtzeit-Beobachtungen vom Boden und Satellitenbildern und mathematische Analyse von Modellen, die zeigen, dass spatiale Selbst-Restrukturierung nicht immer ein Warnsignal vom anstehenden Aussterben sondern ein Zeichen von Resilienz ist. Sie zeigen, dass Beobachtungen und mathematische Analyse beide auf Multistabilität hinweisen. Multistabilität ist die Eigenschaft von vielen unterschiedlichen Raummuster gleichzeitig unter den gleichen Umweltbedingungen stattfinden können, wo jedes Muster in einem breiten Bereich von Umweltbedingungen stabil bleiben kann.

Multistabilität verlangt ein komplexes Ökosystem mit einer breiten Vielfalt von Pflanzen, Tieren und Mikroben. Ein Ökologenteam hat festgestellt, dass komplexe Ökosysteme das Erreichen von einem Kipppunkt durch räumliche Selbst-Restrukturierungen überleben können.

Bedeutung für Design/Schöpfung
Diese Forschung zeigt, dass das Leben auf Erde nicht so zerbrechlich ist, wie die Meisten Ökologen angenommen haben. Scheinbar wurde das Leben auf Erden mit einer Widerstandsfähigkeit ausgelegt, die Biologen früher nicht erkannt haben. Rietkerk und seine Kollegen enden ihre Arbeit mit einem Mahnruf an Biologen und Ökologen, ihr Verständnis von biologischen Designs auf Widerstandsfähigkeit zu erweitern und festzustellen, wo die wahren Risiken eines Massenaussterbens liegen.

Es ist aber klar, dass Artenvielfalt ein Schlüsselfaktor im Verstärken und Aufrechterhalten der Widerstandsfähigkeit des Ökosystems. Die Forschung von Rietkerks Team bestätigt das biblische Schöpfungsmodell von RTBs für irdisches Leben. Forscher von RTB postulieren, dass Gottes Pläne für die Resilienz des irdischen Lebens und sein Schaffen einer breiten Artenvielfalt Kernthemen vom längsten Schöpfungspsalm der Bibel, Psalm 104, sind. Der Text verkündigt, dass Leben überall auf der Erde in einer breiten Vielfalt von Organismen und Lebensräumen gedeiht. Hier ist dieTextstelle

HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Da ist das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt’s ohne Zahl, große und kleine Tiere. (Luther Bibel 2017)

Folgen für die Schöpfung und Umweltschutz
In 1.Mose 1 gibt Gott Adam und Eva und ihren Nachkommen den Auftrag, die Ressourcen der Erde für sich zu nutzen und das irdische Leben zu schützen. Wie Hiob 37–39, Psalm 104 und die weiteren Psalmen auf die Schöpfung erklären, ziehen Menschen und irdische Lebewesen schlechthin ihr Nutzen von der Artenvielfalt, die Gott entworfen und geschaffen hat. Demzufolge sollen wir alles, was in unserer Kraft liegt, tun, um die Vielfalt und den Reichtum an Leben, das Gott uns beschert hat, zu schützen.

Unsere Pflicht wird umso kritischer, wenn wir erkennen, dass wir in einer Periode von Gottes Ruhe (1.Mose 2,1-3, Psalm 95,11, Hebräerbrief 3,18–4,11) sind. Während der Epoche der Menschheit hat Gott geruht und ruht von seiner Schöpfungsarbeit weiter. Lebensformen, die aussterben, ersetzt Er mit neuen Arten nicht mehr.

Menschliche Aktivität hat einen besonders schädlichen Einfluss auf die Vogelarten und Säugetiere der Erde, besonders die Vogel- und Säugetierarten mit großem Körper. Diese sind genau die Lebewesen, die Gott geschaffen hat, uns zu dienen und gefallen, und unsere globale Zivilisation möglich zu machen. Forschungsergebnisse zeigen, dass eine Betonung auf den Schutz der größten Baumarten und die Vogel- und Säugetierarten mit den größten Körpern, das beste Nutzen haben wird. Er wird den größten Lohn im Aufrechterhalten der Artenvielfalt, Ökosystemabläufe, Ökosystemgesundheit und Linderung von Klimawandel.3 Das ist ein Ergebnis, das dem menschlichen Streben wert und vereinbar mit unserer Rolle als Wärter der Schöpfung ist.

Endnoten

  1. Max Rietkerk et al., “Evasion of Tipping in Complex Systems through Spatial Pattern Formation,” Science 374, no. 6564 (08.Oktober.2021): id. eabj0359, doi:10.1126/science.abj0359.
  2. Jeremy B. C. Jackson, “Ecological Extinction and Evolution in the Brave New Ocean,” Proceedings of the National Academy of Sciences USA 105, supplement 1 (12.August.2008): 11458–11465, doi:10.1073/pnas.0802812105; S. A. Wooldridge, “Mass Extinctions Past and Present: A Unifying Hypothesis,” Biogeosciences Discussions 5, no. 3 (Juni 2008): 2401–2423, doi:10,5194/bgd-5-2401-2008.
  3. Brian J. Enquist et al., “The Megabiota Are Disproportionately Important for Biosphere Functioning,” Nature Communications 11 (04.Februar.2020): id. 699, doi:10.1038/s41467-020-14369-y.